Ostern feiern mit Menschen mit Demenz

Ostern feiern mit Menschen mit Demenz

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Ostern ist ein bekanntes und wichtiges Familienfest. Mit Ritualen kann man es für Personen mit Demenz „wiederauferstehen“ lassen.

(gemeinsame) Erinnerungen verbinden

Menschen mit Demenz sind natürlich gleich unterschiedlich und vielfältig wie wir alle unser ganzes Leben lang sind. Die nachfolgenden Anregungen sind also als Möglichkeiten und Tipps gedacht, müssen aber natürlich nicht für alle Menschen passend sein. Probieren Sie aus und beobachten Sie dabei achtsam was gut gelingt und vor allem dem Betroffenen und Ihnen gut tut. Menschen mit Demenz wollen, wie wir alle, Anteil nehmen, sich wertgeschätzt und gebraucht fühlen.Trotz Defiziten möchten sie ihren Anteil am Fest leisten.

(Familien) Rituale zelebrieren
Je nach Schweregrad der Erkrankung kann der von Demenz Betroffene dabei mithelfen. Wenn etwas misslingt nehmen Sie es mit Humor und Gelassenheit. Gemeinsames Ostereier färben oder z.B. einen Osterkranz aus Germteig zu flechten knüpft an Erinnerungen und verschütten geglaubtes Wissen an. Währenddessen kann über Vergangenes gesprochen werden. Auch hier gilt: das gemeinsame Tun hat vor dem perfekten Ergebnis Vorrang! Dekorationen sind auch weiterhin gerne gesehen und möglich - doch bedenken Sie, dass z.B. um den Osterstrauch herum etwas mehr Platz gegeben werden soll, als sonst gewohnt. Seien Sie bei der Dekoration achtsam, denn viele Betroffene stecken gerne Dinge in ihre Taschen oder Hosensäcke ein - vielleicht probieren Sie es dieses Jahr mit Ostereiern die unzerbrechlich sind, z.B. aus Plastik. Menschen mit zunehmender Demenz nehmen gerne Eier vom Osterstrauch weil Sie sie beispielsweise für Süßes halten. Auch bei der restlichen Dekoration muss der Schweregrad der Erkrankung berücksichtigt werden - achten Sie z.B. auch bei Kleinteilen darauf, wenn der Betroffene gerne Dekorationen in den Mund nimmt. Bitte dekorieren Sie nicht mit giftigen Blumen (z.B. Goldregen, Maiglöckchen, Pfaffenhütchen). Verwenden Sie keine Essensattrappen wie Lebensmittel-Dekorationen aus Plastik.

Freuen (- nicht überfordern) 
Ein gemeinsames Osterfest in großer Runde ist für viele Personen mit Demenz eine Überforderung. Sorgen Sie dafür, dass Gäste in kleiner Runde gemeinsam Zeit mit dem Betroffenen verbringen können. Falls der Betroffene sich unwohl fühlt reagieren Sie flexibel. Viele Menschen mit Demenz bewegen sich gerne - nutzen Sie die Zeit für einen Osterspaziergang. Während des Spazierganges haben Sie Gelegenheit die Selbstsicherheit des Betroffenen zu stärken in dem Sie z.B. über die aufblühende Natur sprechen und Ihr Angehöriger sein noch vorhandenes Wissen dabei zeigen kann. Oft fällt es Gästen schwer, sich der Person mit Demenz zu widmen - Sie können sie dazu animieren und beispielsweise ein Erinnerungsalbum zum gemeinsamen Foto betrachten zur Verfügung stellen.

Gefühle ansprechen (und bestätigen)
Gemeinsame Fleischweihe - wenn dieses Ritual in Ihrer Familie fix mit Ostern verbunden wird, nehmen Sie auch jetzt gemeinsam mit dem Betroffenen daran teil. Seien Sie nicht verunsichert, wenn der an Demenz betroffene Mensch währenddessen aufsteht oder laut ein anderes Gebet spricht. Die allermeisten Priester haben Verständnis und Wissen über dementielle Veränderungen.

(Unter)-Stützen der Hauptpflegeperson
Bei der gemeinsamen Osterjause lassen Sie sich als Hauptpflegeperson auch von anderen Gästen unterstützen in der Betreuung Ihres Angehörigen! Wenn Sie als Gast kommen, dann bieten Sie der Hauptbetreuungsperson Hilfe und Unterstützung beim Vorbereiten der Jause rechtzeitig an, damit die Unterstützung auch angenommen werden kann.

Die LEBENSLINIEN Demenzberatung wünscht Ihnen ein wunderschönes, frühlingshaftes und fröhliches Osterfest!

 

Das Lebenslinien Team

  • Martina Kirbisser, MScMartina Kirbisser, MSc
    Projektleiterin Lebenslinien
    T: 0676 84 63 97 36
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  • Monika JörgMonika Jörg
    LEBENSLINIEN Demenzberaterin
    T: 0676 84 63 97 38
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